Das Verbot von Medikamenten, Substanzen und Methoden im Sinne von Doping
stellt einen Teil des Regelwerks der Leichtathletik dar und ist wie alle Regeln zu
befolgen.
Alle angemeldeten Athleten unterschreiben die Kenntnis dieses Regelwerks.
Auch Vereinsverantwortliche sollten nach Maßgabe Ihrer Möglichkeiten ein
Auge auf die Einhaltung dieser Regeln richten.
Da wir derzeit niemand im Meldesystem der NADA (weil keine Kaderathleten)
haben, beschränkt sich das bei uns nur auf die Tatsache, niemals unter
unerlaubtem Medikamenteneinfluss Wettkämpfe zu bestreiten, was speziell
im Nachwuchs sowieso klar sein muss, da nur gesunde Athleten zu Wettkämpfen
entsendet werden.
Alles andere ist Sache des Schiedsrichterwesens und wir
können nur raten,
bei wichtigen Wettkämpfen regelmäßige qualifizierte
Kontrollen durchzuführen. Jedenfalls sehe ich derzeit in der
österreichischen Leichtathletik größere
Baustellen als den Kampf gegen Doping.
Umgang mit Dopingfällen
Vorab: Das Vertuschen von Dopingfällen lehnen wir strikt ab.
Genauso erscheint es uns mehr als lächerlich, wie manche erwischte Sportler
perfekt die Rolle des Baron Münchhausen beherrschen.
Dennoch sollte der Umgang mit Dopingfällen ein gewisses Maß an sozialer
Kompetenz beinhalten. Dabei gebe ich zu bedenken, dass das Regelwerk
Doping ständiger Veränderungen unterworfen ist und im Profibereich
Methoden oder Medikamente bis vor wenigen Jahren erlaubt und danach
verboten waren.
Und erlaubt bedeutet, dass damals die Mitstreiter mit diesen Mitteln gearbeitet haben.
In dieser Situation eine reine Schwarzweisansicht zu vertreten und vom sauberen
unmanipulierten Sport zu träumen ist sicher der falsche Weg.
Als Sportler ist mich der beste Weg die unverrückbare Einstellung zu einer ehrlichen
nachhaltigen Leistungserbringung ohne Doping.
Als Verein ist eine angemessene Wachsamkeit unter den eigenen Athleten anzuraten.
Und als Trainer sollte man die Botschaft vermitteln, dass ein deutlich besser trainierter
Athlet mit taktisch reiferem Können auf den Distanzen der Stadionleichtathletik nur schwer zu besiegen ist.
Zu leicht endet die Diskussion in der Botschaft, dass mit
Doping alles zu erreichen
wäre, und endet mit der Verführung noch sauberer Athleten!
Ich gebe zu bedenken, dass niemand von uns verantwortlich für
den Charakter
eines Sportlers ist, die letzte Entscheidung trägt er ganz
alleine.
Damit Dopingdiskussionen nicht zur Antiwerbung für den Sport
werden, sollte es rein dem
Schiedsrichtern, in diesem Fall der NADA vorbehalten sein,
qualifizierte und gültige Aussagen zu Dopingverfahren zu tätigen. Wir
leben in einem Land, in dem man der Gerichtsbarkeit grundsätzlich
vertrauen kann.
Leistungsdiagnosten, Ärzte, Veranstalter, fremde Trainer oder
Athleten, die über Gerüchte und unbewiesene Vermutungen populistische
Hetzkampagnen in Medien veranstalten,
schaden unserem Sport und disqualifizieren sich selbst.
Ich würde mich freuen, wenn die Verbände solche Personen genauso in Frage stellen
wie die dopenden Sportler.
Wenn jemand echte Beweise vorliegen hat, soll er sich doch an die Exekutive wenden!